Goldener Schlusspunkt in Finnland

Noch eine Medaille für das Youth Olympic Team Austria bei den Europäischen Olympischen Jugend-Winterspielen in Finnland! In der Mixed-Staffel der Nordischen Kombination sichert sich das rot-weiß-rote Quartett die Goldmedaille und sorgt damit für die zehnte Medaille bei diesen Spielen.

Den Grundstein für den Sieg legten Lisa Hirner, Annalena Slamik, Severin Reiter und Samuel Lev im Lahti Sports Center im Springen. Mit Sprüngen auf 89,0 (Hirner), 89,5 (Reiter), 91,5 (Slamik) und 90,0 Meter (Lev) gingen die ÖsterreicherInnen mit 22 Sekunden Vorsprung auf Italien und 31 Sekunden Vorsprung auf Deutschland in die Loipe.
Dort baute Startläuferin Hirner den Vorsprung auf eine halbe Minute aus, Lev übergab anschließend mit 50 Sekunden Vorsprung an Slamik.
Die Tirolerin, die am Mittwoch ihren 19. Geburtstag feierte, büßte zwar etwas ein, klatschte aber mit einem komfortablen Vorsprung von einer halben Minute mit Schlussläufer Reiter ab.
Der 18-jährige Salzburger verwaltete den Vorsprung sicher und wurde im Ziel von seinen jubelnden TeamkollegInnen erwartet. Deutschland holte vor Italien Silber.

„Die drei vor mir haben eine geniale Arbeit geleistet, ich musste es eigentlich nur noch durchbringen. Diese Medaille bedeutet extrem viel, weil wir als Team geschlossen stark aufgetreten sind“, freut sich Reiter.
Slamik ergänzt: „Nach der Bronzenen im Einzel ist diese Goldmedaille mit dem Mixed-Team sehr cool. Am Start war ich doch etwas nervös, weil meine Stärken eher auf der Schanze sind. Ich habe mir die Runde gut eingeteilt und bin froh, dass es so ausgegangen ist.“
Für den Kärntner Lev, mit 19 Jahren der Älteste im Aufgebot, ist die Medaille eine Art Wiedergutmachung.
Nach seiner Ankunft in Finnland hatte er mit einem Magen-Darm-Virus zu kämpfen und erkämpfte sich geschwächt einen Top-10-Platz im Einzel.
„In den letzten Tagen ist es mir schon besser gegangen, aber ich war überrascht, wie fit ich heute in der Loipe war“, so Lev, der für die starke Leistung auch seine neu gewonnene Aerodynamik verantwortlich machte: Nach dem Einzel musste seine Haarpracht daran glauben, ihm wurde von seinen Teamkollegen der Kopf rasiert: „Das war alles freiwillig, weil ich eigentlich lieber ganz kurze Haare habe. Es hat scheinbar Glück gebracht!“
Hirner fügte ihrer beeindruckenden Medaillensammlung ein weiteres Stück hinzu: Im Einzel holte sie in Lahti die Silbermedaille, bei den Olympischen Jugendspielen in Lausanne vor zwei Jahren zweimal Gold, im Weltcup erreichte sie als erste Österreicherin einen Podestplatz.
„Dennoch hat diese Medaille einen besonderen Stellenwert, weil wir alle gemeinsam so gut performt haben. Die Position als Startläuferin war ungewohnt, aber ich habe noch einmal alles rausgeholt.
Es war das letzte Rennen der Saison, mit einer Goldmedaille verabschiedet man sich gerne in die Sommerpause.“
Für das Youth Olympic Team Austria ist das EYOF in Vuokatti und Lahti damit beendet.
Die Ausbaute kann sich sehen lassen: 10 Medaillen (5x Gold, 3x Silber, 2x Bronze) holten Österreichs Wintersport-Talente.
„Bei Jugendspielen geht es um mehr als nur Medaillen, die vielversprechenden Talente sollen auf einer großen Bühne olympische Luft schnuppern und sich an das Rundherum gewöhnen.
Wir unterstützen sie dabei bestmöglich und sind enorm stolz auf die Leistungen.
Eines ist sicher: Um die Zukunft müssen wir uns keine Sorgen machen, die Mädchen und Burschen konnten international aufzeigen und haben großartige Leistungen erbracht“, bilanziert ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel.
 

Samuel Lev ist bei den Europäischen Olympischen Jugend-Winterspielen in Finnland bis an seine Grenzen gegangen – und darüber hinaus.

Nach der Ankunft in Lahti setzte ihn ein Magen-Darm-Virus außer Gefecht.
„Ich konnte zwei Tage nichts essen, so schlimm hat es mich noch nie erwischt. Eigentlich habe ich gedacht, dass ich nicht starten kann.“

Dank der guten Versorgung durch Physiotherapeut Christoph Walter und den eigens vom ÖOC aus Österreich mitgebrachten Medikamenten schaffte Lev das Unmögliche.
„Am Tag vor dem Bewerb haben wir beschlossen, dass ich zumindest einmal das Springen mache“, schildert der 19-jährige Kärntner.
Der 5. Zwischenrang war dann zu verlockend. „Ich habe mir gedacht, ich versuche es einfach. Mehr als ein kurzer Zwischenstopp am Rang der Loipe hätte nicht sein können.“

Auf den ersten zwei der drei Zwei-Kilometer-Runden im Lahti Sports Center hielt sich Lev stark, kämpfte um Platz 5. In der finalen Runde spürte er die letzten Tage: „Irgendwann war ich leer, am Ende war es sehr zäh. Aber ich habe mich gut durchgekämpft.“ Der erste Weg nach dem Bewerb führte in ein ruhiges Eck, der Magen machte noch einmal Probleme.

Platz 8 und nur 41 Sekunden Rückstand fühlten sich für den Schieflinger an wie ein Sieg.
„So etwas habe ich noch nie erlebt, aber es war eine neue Erfahrung, eine Überwindung und ein Grenzgang. Ich bin einfach jemand, der nie aufgibt und hoffe, dass mich das stärker macht.“

Vielleicht schon für Freitag, denn dann steht der Mixed-Team-Bewerb auf dem Programm.

Wir gratulieren!

Mit Stolz gratulieren wir unserem Samuel Lev zum 3. Platz im Mixed Team bei der Junioren WM!